Es gibt Tage, an denen kommt einfach alles anders als man denkt. Irgendwie bin ich ja doch ein Spezialist dafür. Mein neustes Abenteuer könnt ihr hier nachlesen :-)
Ich hab bekanntlich ja immer ziemliche viele tolle Pläne. Der Plan für diesen Tag war, mit dem Zug in Richtung Barcelona zu fahren, mich auf halber Strecke mit Freunden zu treffen, die mich in ihr Auto packen, und den Rest des Weges zu fahren. Dann gemütliches Mittagessen und in die Schlange für den Palau Güell stellen, denn immerhin gibt es dort jeden ersten Sonntag im Monat ein Kontingent an kostenlosen Eintrittskarten. Aber dann ist alles anders gekommen.
Ihm Zug ist mir leider ein bisschen zu spät aufgefallen, dass an dem Halt, an dem ich eigentlich aussteigen wollte, doch nicht gehalten wird. Demensprechend bin ich an der nächsten Haltestelle schnell aus dem Zug gesprungen und hab bescheid gegeben, dass ich an einer anderen Haltestelle abgeholt werden muss. Wie gewohnt wollte ich mit meinem Ticket den Bahnsteig verlassen. Hier muss man immer das Ticket durch einen Automaten jagen, damit sich eine Tür automatisch öffnet. Leider ist mir dabei zu spät aufgefallen, dass das kein normaler Ausgang war, sondern gleichzeit auch der Eingang zu einer Fabrik: hinter mir die Tür zum Bahnsteig, das sich nur mit gültigem Ticket öffnen lässt, vor mir das Drehtor zur Fabrik, welches sich nur durch eine Stechkarte öffnet. Eingeschlossen, am Sonntag beim Zugang zu einer Fabrik, an einer Haltestelle an der niemand sonst aussteigt. Naja erstmal kein Grund zur Panik dachte ich mir. Es hing da so ein Telefon rum. Also hab ich erstmal versucht jemanden zu erreichen. Leider hat das nicht funktioniert. In die Sicherheitskamera winken und rufen hat auch nicht so viel gebracht. Liegt wohl daran, dass an Sonntagen in der Fabrik nicht gearbeitet wird. Nach 15 Minuten hin und her versuchen, ist mir dann doch nichts anderes übrig geblieben als geschmeidig wie ein Äffchen über das Tor zum Bahnsteig zu klettern um den nächsten Ausgang zu verwenden. Glücklicherweise kommt man mit einem Ticket mehrmals raus, sonst hätte ich wohl nochmal klettern müssen. Ich hoffe nur, dass ich durch das Sicherheitsvideo jetzt nicht zum heimlichen Youtube-Star geworden bin :D
In Barcelona angekommen hatten wir nicht viel Zeit zum Mittagessen, sodass wir nur schnell zur nächsten Sandwicherie gefahren sind und uns was für unterwegs mitgenommen haben. Ich hasse Essen während dem laufen und das hat auch seinen Grund. Denn natürlich habe ich auf dem Weg zum Palau Güell meine Patatas auf dem Boden verteilt.
Am Palau Güell angekommen hat eine unfassbar lange Schlange auf uns gewartet. Laut einer Veranstaltungsseite im Internet macht der Palau Güell um 15 Uhr auf. Wir waren überpünktlich um 14:15 da. Geduldig haben wir uns angestellt, als nach einer knappen Stunde nur noch ungefähr 10 Leute vor uns waren, sind leider die kostenlosen Eintrittskarten aus gewesen. Die Frau am Eingang hat sich dann entschuldigt und gesagt, dass wir einfach zu spät dran waren. Die Winteröffnungszeiten beginnen nämlich ab 13 Uhr. Da ich ja noch ein bisschen in Spanien bin und noch ein paar Gelegenheiten habe kostenlos rein zu kommen war ich dann doch zu geizig die 12 Euro Eintritt zu bezahlen.
Da das Wetter nicht wie angekündigt regnerisch war, sondern ganz im Gegenteil ein sonniger Herbsttag, sind wir in den Park Güell gefahren und ich habe es nicht bereut. Ich habe mich sofort in die bunten Mosaiken und den wunderschönen Ausblick über die Stadt verliebt. Beim durch den Park schlendern kann man Straßenmusikern zuhören, oder gemeinsam mit Flamencotänzern die Hüften schwingen. Genau diese Dinge sind es die ich an Barcelona liebe. Auch wenn alles anders kommt als geplant, es gibt genug Orte an denen man eine schöne Zeit verbringen kann. :-)
Das Leben, das wir führen wollen, können wir selber wählen. Also los, schreiben wir Geschichten, die wir später gern erzählen!
- Julia Engelmann -
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