Paradies Valley

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Der Weg ins Paradies führt über Hügel und Täler mit blühendem Ginster und tiefen Abhängen. Serpentinenstraßen zeigen Stolz den Ausblick auf einen riesigen, meeresblauen Stausee, so tief, dass man sich darin verlieren kann.

Oben auf dem Berg angekommen spielen Kinder auf der Straße und winken uns fröhlich entgegen. Paulchen brummelt ein bisschen, freut sich dann aber doch als es wieder bergab geht. Ein Fuchs huscht über die Fahrbahn, so selbstverständlich, als ob er das täglich macht.

Nach einer weiteren Stunde ist man da. In einem tiefen Tal, in dem sich das Wasser seinen Weg durch die rauen Felsen des Gebirges gebahnt hat. Paulchen hat sich seine Pause verdient und wir gehen jetzt zu Fuß weiter.

Wir laufen bergauf, um danach direkt wieder bergab zu gehen. Einzelne Cafes stehen am Wegesrand, an Stellen gebaut, an denen man niemals denken würde, dass eine Hütte dort ihren Platz finden kann. Sie zeugen von den Menschen, die hier täglich spazieren gehen.

Zum ersten Mal hört man ein leises gluckern und gurgeln. Das muss er sein! Der Wasserfall. Doch erst heißt es noch den Bach durchqueren. Einzelne Steine im Wasserbett zeigen den Weg. Weiter geht es nur über eine Felswand. Der Stein ist treppenförmig und wird immer schmäler. Auf einem Sims aus natürlichem Stein laufen wir den Bach entlang, fasziniert von der Klarheit des Wassers. Fische schwimmen langsam über die rundgewaschenen Flusskiesel. Daneben sattes Grün von Sträuchern und Palmen.

 

Und nochmal durchqueren wir den Bach. An den Steinen im Wasser staut sich das kühle Nass und es erfordert ein wenig Geschick sich nicht unfreiwillig darin zu erfrischen.

Lachende Kinder und die sanften Töne eines mir unbekannten Saiteninstruments unterbrechen das immer lauter werdende Plätschern. Ein türkises Blau bricht auf einmal zwischen dem Grün hervor. Zwischen den glatt geschliffenen Felsen hat es sich seinen Weg gebahnt, als ob es von jeher ein Anrecht darauf hat. In rund gewaschen Becken in den Felsen sammelt es sich - das Wasser. Dazwischen gibt es immer wieder kleine Wasserfälle, die von Kindern gerne als Wasserrutschen zweckentfremdet werden.

Wir laufen weiter, haben wir doch von Freunden gehört, dass es in Richtung Quelle ruhiger wird. Wir steigen einen Berg empor und haben perfekte Sicht auf die Leute die sich auf den glatten Felsvorsprüngen in der Sonne räkeln. Auf der anderen Seite der Schlucht klettern Menschen mit bunten Helmen in die Tiefe hinab.

Wieder laufen wir bergauf, um danach direkt wieder bergab zu gehen. Riesige Felsbrocken liegen im nun trockenen Flussbett. Jugendliche haben sich hier ein kleines Camp errichtet. Zwischen Felsvorsprüngen und den Felsen stehen ihre Zelte. Sie sitzen links und rechts in der Schlucht auf Felssimsen, die das Gestein im Laufe der Jahrhunderte geformt hat und musizieren auf improvisierten Instrumenten. Mit einem tiefen Hall antwortet die Schlucht auf das Trommeln und den Gesang. Diesen Anblick werde ich wohl niemals vergessen. Die Jugendlichen, wie sie mit den Beinen baumeln, in Mitten der Schlucht singend sitzen, unter ihnen das strahlende Blau des Wassers und die bunten Zelte, die zwischen den Felsen aussehen wie Puppenhäuschen.

Wir haben es geschafft uns von dem Anblick los zu reißen und sind noch ein Stückchen weiter, diesmal über Felsbrocken kletternd. Der Fluss ist ausgetrocknet. Aber wo es schon mehrere Becken gibt, die von unterirdischem Wasser gespeist werden, da gibt es in der Regel auch noch mehr.

Wir wurden fündig. Jetzt gab es nur noch uns, die Felsen und das Wasser. Nur der Kuckuck, der weit oben auf dem Berg saß ist Zeuge davon, wie wir uns nackt in den Tiefen des türkisenen Sees erfrischt und später auf einem Felsvorsprung in der Sonne getrocknet haben.

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